Thourotte

In der Picardie, am Fluss Oise liegt Thourotte, etwa 80km nordöstlich von Paris. Das landschaftlich reizvolle Gebiet grenzt an die Champagne. Die Entfernung zu Rimbach beträgt ungefähr 500km. Thourotte, Rimbachs französische Partnergemeinde  wird seit dem 10.Jht. immer wieder in Urkunden und Katasterkarten erwähnt und besaß nach seiner Eingliederung in den königlichen Besitz 1184 über 100 Lehen. Die Lehnsherren nannten sich dann de Torote.                                                                                   

Als einziges Bauwerk aus dem Mittelalter steht heute etwas abseits des Ortes die imposante Kirche Notre Dame de la Nativité aus dem XII.Jahrhundert. Durch die zunehmende Zentralisierung wurde Thourotte zu einer Landgemeinde, mit etwa 324 Einwohnern ( 1836).  Einen gewissen Aufschwung brachte im 19. Jht. der Bau des Oise-Seitenkanals (1828 ) und der Eisenbahn (1849). Aber erst das Ende des 1. Weltkrieges brachte Thourotte den großen Aufschwung: Die unter Ludwig dem XIV. 1665 gegründete Königliche Manufakturen für Spiegelgläser in Saint-Gobain und Chauny, die  beide  im 1. Weltkrieg zerstört worden waren, wurden in Thourotte wegen der guten Verkehrslage angesiedelt: Weniger als 100 km nach Paris, Steinkohle in Nordfrankreich und Sandgruben an der Oise. 1923 wurde die neue Glasfabrik eröffnet und die  kleine Landgemeinde wurde schnell eine Industrie- und Arbeitergemeinde ( 1911 – 553 Einwohner, 1921 – 1021 ),  durch starke Zuwanderung  von Italienern, Polen und Portugiesen .  Außer der Fabrik entstanden Schulen, eine Kapelle, eine Metzgerei, eine Einkaufsgenossenschaft, eine Krankenstation, ein Kino. Saint-Gobain beschäftigte  in den 1950 er Jahren weit über 3000 Personen; heute sind es noch etwa 900.                                                                                                                                             Alle sozialen und kulturellen Einrichtungen Saint-Gobains wurden seitdem geschlossen und mussten von der Gemeinde ersetzt werden.  Auch für neue Arbeitsplätze und Wohnungen wurde gesorgt ,  die Einwohnerzahl stieg von etwa 500 (1900) auf über 5000 (2000).                    

                     

Thourotte versucht  Jahre der industriellen Monokultur zu ersetzen durch eine Vielfalt von Klein- und Mittelbetrieben und den Ausbau des Dienstleistungssektors mit regionalem Rettungszentrum, Verwaltung des Conseil régional, Kindergärten, Gesamtschule-collège, Schwimmbad, Altersheim, Einkaufsmärkte, regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und erst vor kurzem die Eröffnung eines Hotels.  Der Aufbau einer tragfähigen örtlichen Wirtschaftsstruktur geht langsam voran, ein Besuch dort mit dem PaRi  wird Ihnen unsere französische Partnergemeinde und ihre Bewohner sicher näher bringen.  


http://www.thourotte.fr